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Zu ihrem Gedächtnis

Zu ihrem Gedächtnis

31m 50s

Die Passionsgeschichte beginnt mit einer geheimnisvollen Frau. Sie betritt die Bühne, nachdem die Mächtigen und Romfreundlichen sich im Hofe des Hohenpriesters abgesprochen hatten, Jesus festnehmen und töten zu lassen. Sie kommt mit äußerst teurem Gewürzöl zu Jesus, nach Bethanien, ins Haus Simons des Aussätzigen. Jesus spricht ihr für ihre Tat einen Ehrenplatz im kollektiven Gedächtnis zu – überall und immer soll an sie erinnert werden. Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich lesen die Salbung Jesu wie einen Krimi. Sie folgen der Spur des Öls und fragen genau nach, was die Frau eigentlich getan hat.

Fieber, Feuer, Auferstehung

Fieber, Feuer, Auferstehung

32m 21s

Dass Frauen und ihre Entdeckungen oft übersehen werden, ist heute gut erforscht. Auch die erste Frau, die im Markus-Evangelium auftritt, wurde immer wieder übersehen: die Schwiegermutter des Petrus. Sie wurde geheilt und bediente Jesus und seine Jünger dafür (Markus 1,29-33). Stimmt das wirklich? Ulrike Metternich und Luzia Sutter Rehmann kritisieren diesen Blick auf diese Frau. Sie betten ihre Geschichte in die Leiden der Nachkriegszeit ein, so dass aus ihr so etwas wie die Erfinderin der Auferstehungsbewegung wird. Denn sie ist die Erste, die die Heilungskraft erfährt und weitergibt im Evangelium.

Der mutige Sklave: Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden

Der mutige Sklave: Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden

33m 57s

Ein Sklave der seinem Herrn widerspricht? Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden (Lukas 19,11-28) hält der Gesellschaft einen Spiegel vor und entlarvt Herrschaftsstrukturen. Ulrike Metternich und Luzia Sutter Rehmann betten es in die Realpolitik zur Zeit seiner Entstehung ein. So machen sie die Bedrohung und die Hoffnung sichtbar, die zwischen den Zeilen stecken: Das Gleichnis stärkt den Mut, genau hinzusehen, sich für Veränderung einzusetzen und an der Gerechtigkeit Gottes festzuhalten.

Die Jungfrau Maria

Die Jungfrau Maria

32m 59s

Ein Engel kündigt Maria an, dass sie schwanger werden soll. Was wurde nicht alles über Marias Schwangerschaft gesagt! Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich stellen die biblischen Worte in die Mitte und entdecken dabei eine kritische junge Frau. Diese fragt nach und nickt nicht bloß zu ihrer Berufung. Sie bedankt sich auch nicht. Zwischen ihr und dem Engel entsteht ein Hin und Her, bis die junge Frau ihrer Berufung zustimmt: Sie wird Prophetin für die kommende Generation.

Elisabet. Eine Frau tritt aus dem Schatten

Elisabet. Eine Frau tritt aus dem Schatten

32m 10s

Die biblische Figur der Elisabet steht meist im Schatten Marias, der Mutter Jesu. Aber die Mutter Johannes des Täufers ist weit mehr als das Vorprogramm von Weihnachten. Sie ist die erste Frau im Lukas-Evangelium. Ulrike Metternich und Luzia Sutter Rehmann fragen, wie dort von ihr erzählt wird. So tritt Elisabet aus dem Dunkeln und beginnt zu leuchten – überraschend anders, als man zunächst meint.

Die törichten Jungfrauen

Die törichten Jungfrauen

31m 59s

Im Zentrum dieser Podcast-Folge stehen junge Mädchen. Im Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (Matthäus 25,1-13) müssen sie in der Nacht draußen — auf der Strasse, vor der Tür — auf einen Bräutigam warten, bis sie eingelassen werden. Warum stehen sie dort? Ist der Bräutigam ein Bild für Gott? Oder ist Gott ganz anders? Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich nehmen das Gleichnis unter die sozialgeschichtliche Lupe und stoßen dabei auf patriarchale Lesarten.

Nächstenliebe auf dem Prüfstand

Nächstenliebe auf dem Prüfstand

26m 22s

Gibt es eine feministische Seite an der Nächstenliebe? Sehr oft wurden und werden von Frauen Liebe und Verständnis bis zur Selbstaufgabe gefordert. In dieser Folge ihres Podcasts ordnen die Theologinnen Ulrike Metternich und Luzia Sutter Rehmann das Liebesgebot neu ein. Denn biblisch gelesen ist Nächstenliebe Respekt auf Augenhöhe. Statt emotionaler Überforderung steckt darin auch eine Aufforderung, sich für die eigenen Rechte einzusetzen.

Die zwölf Apostel – alles Männer?

Die zwölf Apostel – alles Männer?

30m 51s

Sind die zwölf Apostel, feministisch gesehen, ein hoffnungsloser Fall? Nein, im Gegenteil: Punkt für Punkt schauen Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich die Zahl Zwölf an: In den Namenslisten der Evangelien gibt es zum Beispiel Variationen, die als Türöffner wirken. Darüber führt die Zahl in die Geschichte Israels, in die Jakobsgeschichte und in die Schöpfung. Die symbolträchtige Zwölf ist keine auf- oder abzählende Zahl, keine Anzahl, sondern eine Hoffnungszahl. Gerade im politischen Kontext des 1. Jahrhunderts war diese Zahl ein Versprechen für die Zukunft.

Die Frau, die Jesus widerspricht

Die Frau, die Jesus widerspricht

34m 55s

Eine Frau kommt zu Jesus und bittet um Hilfe, denn ihrem kleinen Kind geht es sehr schlecht. Es heißt, es hätte einen Dämon. Doch Jesus will nicht so recht helfen. Eine seltsam schwierige Begegnung beginnt – zwischen Jesus und einer klugen Frau, die nicht lockerlässt. Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich ordnen diese biblische Erzählung in die politische Konfliktgeschichte der Stadt Tyros ein, in der sie spielt. Dank ihrer Klugheit und der Liebe zu ihrer Tochter kämpft die Frau sich Wort für Wort aus dem Schatten des Dämons heraus, der auf dem Kind lastet – bis er verschwindet.

Der Tod muss warten. Aufstehen gegen Gewalt

Der Tod muss warten. Aufstehen gegen Gewalt

34m 34s

Ein Teenager wird in einer Kleinstadt zu Grabe getragen. Jesus sieht die trauernde Mutter – und die vielen Menschen, die sie begleiten – und tritt an die Bahre. Diese Geschichte aus dem Lukas-Evangelium lesen Ulrike Metternich und Luzia Sutter Rehmann politisch und setzen sie in Bezug zu den Toden von George Floyd, Marielle Franco und vielen anderen, die durch politisch motivierte Gewalt viel zu früh starben. Ihr Tod löste Solidaritätsbewegungen aus – so wie beim Teenager in der biblischen Geschichte. Sie alle appellieren an uns, nicht so weiter zu machen wie bisher, sondern dem Tod Einhalt zu gebieten und sich...