Maria Magdalena ohne Klischee

Shownotes

Wer war die in den Evangelien erwähnte Maria Magdalena und was ist ihre Botschaft? Wir fragen nach, was in den Texten steht und was reine Legendenbildung ist. Die Frau aus Magdala war wohl kaum die Geliebte Jesu, wie mitunter gemutmaßt wurde. Aktuelle Ergebnisse großer archäologischer Grabungen in Magdala geben uns Einblick in das Leben dort im ersten Jahrhundert. Und die Evangelien wollen keine Romanze schildern. Sie haben eher Bilder vor Augen, die zum heutigen Nahost-Konflikt, zum Ukraine-Krieg und anderen Kriegsregionen passen: Die Evangelien beschäftigt die Frage, wie eine traumatisierte Bevölkerung wieder auf die Beine kommen kann. Und Maria Magdalena spielt dabei eine zentrale Rolle.

Shownotes:

  • Ausführlich zu Magdala und der Magdalenerin: Luzia Sutter Rehmann, „Magdala“, in: dies., Dämonen und unreine Geister. Die Evangelien gelesen auf dem Hintergrund von Krieg, Vertreibung und Trauma. Gütersloh 2023, S. 401-420
  • Mehr zur Entstehungszeit des Markusevangeliums: Andreas Bedenbender, Frohe Botschaft am Abgrund. Das Markusevangelium und der Jüdische Krieg. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2013
  • Zur Traumaforschung: Judith Herman, Die Narben der Gewalt. Traumatische Erfahrungen verstehen und überwinden. Paderborn 2003

Kommentare (2)

Luzia

Danke für deinen Kommentar, Annegret! Man kann Magdalena gerne als Ehrenname verstehen, also "der Turm", so wie bei Petrus "der Fels." Wichtig ist aber, dass man nicht bei diesen schönen Symbolen stehen bleibt, sondern den politischen Kontext, die Geschichte des Krieges mitliest.

Annegret Zander

Vielen Dank für diese Sicht auf das Kreuzigungsgeschehen! Liebe Frau Sutter Rehmann, ich möchte diese erschütternde und empowernde Lesart nicht verlieren. Wie lässt sie sich mit den Forschungen von Elisabeth Schrader verbinden, die Magdalene als Ehrenname versteht? https://dukespace.lib.duke.edu/dspace/bitstream/handle/10161/18592/Schrader%2018.May.2016.pdf?sequence=3&isAllowed=y

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