Die zwölf Apostel – alles Männer?
Shownotes
Sind die zwölf Apostel, feministisch gesehen, ein hoffnungsloser Fall? Nein, im Gegenteil: Punkt für Punkt schauen Luzia Sutter Rehmann und Ulrike Metternich die Zahl Zwölf an: In den Namenslisten der Evangelien gibt es zum Beispiel Variationen, die als Türöffner wirken. Darüber führt die Zahl in die Geschichte Israels, in die Jakobsgeschichte und in die Schöpfung. Die symbolträchtige Zwölf ist keine auf- oder abzählende Zahl, keine Anzahl, sondern eine Hoffnungszahl. Gerade im politischen Kontext des 1. Jahrhunderts war diese Zahl ein Versprechen für die Zukunft.
Shownotes:
- Mehr zu Leonardo da Vinci und anderen Abendmahlsdarstellungen: Luzia Sutter Rehmann, „Verräterische Konflikte. Abendmahlsdarstellungen im Gespräch mit neutestamentlichen Traditionen,“ in: Judith Hartenstein, Silke Petersein, Angela Standhartinger (Hg.), „Eine gewöhnliche und harmlose Speise?“ Von den Entwicklungen frühchristlicher Abendmahlstraditionen. Gütersloh 2008, S. 296-319.
- Mehr zur Zahl Zwölf in der Geschichte Israels: Luzia Sutter Rehmann, Wut im Bauch. Hunger im Neuen Testament (daraus vor allem Kapitel 10). Gütersloh 2014.
- Auf die Unterschiede in den Namenslisten hat Luise Schottroff hingewiesen:
- Luise Schottroff, Glossar-Artikel “dodeka”, in: Bibel in gerechter Sprache. Gütersloh 2011.
- Rengstorf liest den Ausdruck „zwölf Stämme“ als umfassende und hoffnungsvolle Metapher, die auf die Vollständigkeit eines Volkes zielt, das zu dieser Zeit politisch und wirtschaftlich am Boden lag: Karl H. Rengstorf „Dodeka,“ in : Theologisches Handwörterbuch zum Neuen Testament, hg. Gerhard Kittel. Bd. II, Stuttgart/Berlin/Köln 1990, S. 321-328.
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